Am 16. Juni 2015 fand die Veranstaltung „Gesund in Leonberg 2020“ statt.
Der Ortsverband Leonberg der GRÜNEN hatte als Expertinnen und Experten zu diesem Thema eingeladen:
- Bärbl Mielich ( gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion im Landtag von BW )
- Bernd Murschel ( Landtagsabgeordneter im Wahlkreis Leonberg-Herrenberg )
- Reinhard Ernst ( Geschäftsführer der Sozialstation Leonberg )
- Michael Lohfink ( niedergelassener Allgemeinarzt )
- Joachim Quendt ( ärztlicher Direktor des Krankenhauses Leonberg )
- Claudia Schumacher ( stv. Pflegedienstleiterin im Hospiz )
- Irmgard Vogel ( Hausleitung Samariterstift Seestraße
Es entwickelte sich eine interessante und tiefgreifende Diskussion um die Themen
- Akute medizinische Versorgung
- Therapie u. Pflege chronischer Erkrankungen
- Versorgung von Kindern u. Senioren
- Prävention
Es wurde deutlich dass auch in Leonberg eine gute hausärztliche Versorgung gefährdet ist weil freie oder frei werdende Stellen bei den niedergelassenen Ärzten nicht wieder besetzt werden können. Hier ist bereits heute ein deutlicher Ärztemangel feststellbar und die vorhandenen niedergelassenen Ärzte arbeiten am Limit. Die Situation wird sich verschärfen wenn in den nächsten Jahren viele Ärzte in den Ruhestand gehen.
Die kinderärztliche Versorgung ist für Leonberg zu niedrig.
Bei den Hebammen herrscht geradezu eine katastrophale Situation, da immer mehr Hebammen den Beruf aufgeben weil Sie die hohen Versicherungskosten für Ihre Tätigkeit nicht mehr erwirtschaftet können und der Beruf dadurch unattraktiv wird. Die Politik hat das Problem zwar erkannt aber bisher eine längerfristige tragfähige Lösung nicht gefunden.
In den stationären Pflegeeinrichtungen ist aktuell eine gute hausärztliche Betreuung gegeben. Eine fachärztliche Betreuung jedoch nicht.
In den stationären Pflegeeinrichtungen herrscht ein Mangel an qualifizierten Fachkräften. Eine gute Begleitung und Betreuung ist aus Zeitgründen oftmals nicht darstellbar. Die Attraktivität dieses Berufes muss dringend verbessert werden. Die Ausbildung von Pflegekräften muss verbessert werden. Zusatzqualifikationen wie z.B. Wundversorgung werden aktuell von den Krankenkassen nicht bezahlt. Insgesamt ist die Ausbildungszeit gesunken und damit einher gehend auch die Ausbildungsqualität.
Die Versorgung von dementen Kranken im Krankenhaus ist noch nicht richtig angekommen. Vieles Notwendige dabei ist in den Leistungen der Krankenkasse nicht abgebildet. Die Versorgung solcher Patienten ( also nach der Akutversorgung im Krankenhaus ) in geriatrischer Reha-pflege gibt es zwar, sie ist aber unter den Experten fast nicht bekannt. In und um Leonberg gibt es auch nicht genügend Plätze für den vorhandenen Bedarf.
In der Diskussion wurde von vielen Rednern festgestellt das notwendige Leistungen der Krankenkassen von diesen verweigert würden. Es wurde ein schwarze Peter Spiel der Beteiligten im Gesundheitswesen ( Politik, Krankenkassen, Kassenärztliche Vereinigungen u.a. ) bedauert in dem sich die Patienten verloren fühlen müssten.
Hier ist der Druck auf die Politik und aus der Politik auf die Beteiligten im Gesundheitswesen dringend notwendig um strukturelle und konkrete Verbesserungen zu erreichen.
Bärbel Mielich als gesundheitliche Sprecherin der Grünen im Landtag sagt hier direkte Hilfe und Einflussnahme zu.
Bärbel Mielich machte jedoch auch deutlich dass viele der hier genannten Probleme nur mit Hilfe des Bundesgesetzgebers gelöst werden könne. Hier sind die von der großen Koalition beabsichtigen gesetzlichen Änderungen bei weitem nicht ausreichend oder unterfinanziert.
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