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Welcher Sport soll es denn bitte sein?

Für die wirklich wichtigen Dinge nimmt sich der Gemeinderat gerne schon mal etwas länger Zeit.

Im Höfinger Ortschaftsrat hatte man vor kurzem einstimmig dafür gestimmt, einen Haushalts-Sperrvermerk über 34.000 Euro aufzuheben, um den alten Trimm-Dich-Pfad am Waldeck zu ertüchtigen. Der Sozialausschuss hatte anschließend eine intensive Debatte darüber geführt, ob dieser Betrag, in dem auch der jährliche Unterhalt (inkl. „Verkehrssicherungspflicht“) enthalten ist, denn wohl nicht zu hoch sei. Wer wolle denn heute noch auf einen Trimm-Dich-Pfad und eigentlich sei im Wald doch eh schon zu viel los…

Eine gute halbe Stunde wogte die Debatte dann noch im Gemeinderat hin und her; es gab schließlich nur noch wenige Mitglieder, die ihre Sicht der Dinge nicht eingebracht hatten. Wir Grüne sind der Ansicht, dass es schon eine gewisse Rolle spielen sollte, wenn ein Ortschaftsrat ein einstimmiges Votum abgibt. Auch der Jugendausschuss hatte sich seit dem Herbst 2020 für solche Sportpfade eingesetzt und das Versprechen vom OB erhalten, dass er sich darum kümmern wolle, dass die Umsetzung schnell erfolge.

Die Fraktion Grüne hält ein derartiges Angebot, kostenlos und im Schutz des Waldes dann Sport treiben zu können, wenn es individuell gut passt, durchaus auch 50 Jahre nach dem Start der Trimm-Dich-Bewegung für zeitgemäß. Immerhin gab es im Gremium zu guter Letzt doch noch eine Mehrheit dafür, den auf den städtischen Karten als „Sportpfad“ gekennzeichneten Parcours nun wieder herzurichten und ggf. zu einem späteren Zeitpunkt noch mit einzelnen Stationen zu ergänzen. Die Nutzung der neuen Geräte im Landschaftspark auf der alten Autobahntrasse zeigen doch jetzt schon tagtäglich, dass unsere Mitbürger*innen auf solche Angebote wohl nur warten.

Sebastian Werbke

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