Foto: Sebastian Werbke

Was bringt Quartiersarbeit in Leonberg?

„Müssen wir das dann auf Dauer auch noch bezahlen?“ war eine der skeptischen Fragen, als von der zuständigen Amtsleitung 2017 der Antrag erläutert wurde, eine Förderung im Rahmen des landesweiten Programms „Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten.“ zu beantragen. Die Fraktion Grüne hat anders als die Kritiker*innen im Gemeinderat das Vorhaben von Anfang an unterstützt. Schon die ersten Schritte rund um das Samariterstift in der Seestraße im Jahr 2015 wurden von uns aktiv begleitet.

In der Januarsitzung des Sozial- und Kultusausschuss wurde nun von der scheidenden Quartiersmanagerin Linda Haug ein Überblick der Aktivitäten im letzten Jahr gegeben und zugleich ihre Nachfolgerin Sandra Eisenhauer vorgestellt. Dabei wurde auch erwähnt, dass seit Herbst 2022 in Höfingen von der Samariterstiftung ebenfalls eine Quartiersmanagerin eingestellt wurde.

In enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung ist das bisher von Linda Haug betreute Quartier weit über seinen Ursprung rund um die Blosenbergkirche Richtung Gartenstadt gewachsen und heißt heute offiziell Leonberg-Mitte. Um dieses Quartier konnte ein weites Netzwerk von kooperierenden und unterstützenden Einrichtungen in Leonberg gewoben werden.

Und was passiert im Quartier? Die blau-grünen Räder markieren in der Stadt Orte der Quartiers-Aktivitäten: Regelmäßige Geh-Spräche werden angeboten, es hat sich eine wöchentliche Boule-Runde am Reiter-Stadion etabliert, im Stadtpark wird jeden Dienstag am Nachmittag ein Bewegungsangebot gemacht. Das Bücherhäusle in der Seestraße ist zum Buchtausch ebenso beliebt wie die unterschiedlichen Angebote, die in den vergangenen Jahren in der Adventszeit entwickelt wurden. Es gibt immer wieder Hilfsangebote für ältere Menschen für den Umgang mit Smartphone und Tablet, aber auch eine regelmäßige digitale Plauderstunde.

Vielen Menschen aufgefallen ist das Sommerfest vor dem Rathaus im Juli, wo sich das Siesta-Café mit dem benachbarten Samariterstift getroffen hat, Bewohner*innen des Layher-Areals mit Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung ins Gespräch kamen. Als im September in der Seestraße ein kleiner Jahrmarkt mit Zirkusshow angeboten wurde trafen sich dort ebenfalls alle Generationen.

Was bringt also Quartiersarbeit für die Stadt? Nachbar*innen treffen sich mit Mitmenschen und schmieden gemeinsam Pläne, um die Lebensqualität in ihrer direkten Umgebung auf Dauer zu steigern, weitere Menschen und Themen zu integrieren. Wir Grüne meinen, dass diese vor Ort gelebte Bürgerbeteiligung vielen Menschen den Weg bahnen kann, sich in ihrem persönlichen Umfeld wohl zu fühlen, weil sie selbst an seiner Gestaltung mitwirken.

Sebastian Werbke

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