Schautafel im Weissacher Wald. Foto: Sebastian Werbke

Vorstellung des Alt- und Totholzkonzeptes Baden-Württemberg im Ausschuss

Im Gemeinderat steht in den nächsten Monaten die Entscheidung über das Forstkonzept für die nächsten 10 Jahre an und damit auch über die Zielsetzung der Forstbewirtschaftung.

In diesem Zusammenhang stellten Herr Katzer, Abteilungsleiter im Amt Forst des Landkreises Böblingen und Herr Lehner, Forsteinrichter, im Verwaltungsausschuss das Alt – und Totholzkonzept (AuT) Baden-Württemberg vor.

Sie erläuterten die Bedeutung des Waldes für das Ökosystem und für die Reduzierung der Folgen des Klimawandels. Das Land Baden-Württemberg hat das Alt- und Totholzkonzept vor über 10 Jahren zur ökologischen Aufwertung des Waldes eingeführt. Der Erhalt der Biodiversität und der Kampf gegen das Artensterben spielte dabei eine große Rolle. Es gibt z.B. allein über 1.300 Insektenarten, die Alt- und Totholz bewohnen, viele andere Tiere wie Vögel, Fledermäuse sind ebenfalls darauf angewiesen.

Im Zuge der Waldbewirtschaftung ist der Anteil an Altholz in den letzten 200 Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Diese Entwicklung soll aufgehalten werden und der Anteil an Altholz gesteigert werden.

Im Rahmen des AuT werden im Wald Bereiche ausgewiesen, in denen schützenswerte Bäume oder Baumgruppen stehen. Dies sind zum Beispiel Bäume, die bereits Bruthöhlen für Spechte oder andere Tiere enthalten oder für andere Tiere und Insekten wertvoll sind. Diese für die Artenvielfalt wertvollen Bäume zu erhalten, ist eines der Ziele des Konzepts.

Herr Katzer betonte aber auch, dass das Alt- und Totholzkonzept in die normale Forstwirtschaft integriert wird. Das AuT macht nämlich nur einen Teil der Waldfläche aus. Bei den für das AuT ausgewiesenen Bäumen handele es sich wirtschaftlich betrachtet um das schlechteste Material, das im Wald steht. Aber die gefährdeten Arten benötigen dieses dringend, so Herr Katzer.

Die Ziele für die Forstwirtschaft in Leonberg waren in den vergangenen 10 Jahren ökonomisch geprägt. Es ist nun an der Zeit, die ökologischen Aspekte wieder verstärkt in die Zielsetzung aufzunehmen, so lautet auch der Vorschlag der Verwaltung. Dieser wird in den kommenden Monaten diskutiert und beschlossen. Auch wir hoffen, dass die ökologischen Ziele wieder in den Vordergrund rücken.

Im Landkreis Böblingen haben bereits 21 von 26 Kommunen ein Alt- und Totholzkonzept für ihre Wälder. Auch Leonberg scheint nun auf einem guten Weg dorthin. Dafür haben wir Grüne uns die letzten Jahre eingesetzt.

Birgit Widmaier

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