Bericht von Sibylle De Mott
Am Dienstag hatte die Grüne Landtagsfraktion zum Bürgerdialog in die Stadthalle Herrenberg geladen. Da sich die Damen und Herren der Grünen Regierung derzeit in Gäufelden zu einer Klausurtagung aufhalten, wollte man die Chance nutzen und das direkte Gespräch mit den Bürger*innen suchen. Wie sich zeigte, war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Nach Einlass von knapp 800 Besucher*innen musste die Halle aus sicherheitstechnischen Gründen geschlossen werden, obwohl noch weitere Neugierige vor der Halle warteten. Mit diesem Ansturm hatte man wohl nicht gerechnet.
Durch den Abend führte Thekla Walker, Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Böblingen. Nach Grußworten des Herrenberger OB Thomas Sprißler, unseres Abgeordneten für Leonberg und Herrenberg Dr. Bernd Murschel und dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen Landtagsfraktion Andreas Schwarz, betrat unter lautem Beifall Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Bühne. Diesen Beifall quittierte er auch gleich in der ihm eigenen Art: „Mir ist es eigentlich lieber, wenn ich erst nach meiner Rede gelobt werde und nicht schon vorher. Das setzt die Erwartungen immer so hoch.“
Humorvoll, aber durchaus auch mit kritischen Untertönen ging Kretschmann auf die aktuelle Situation der Grünen ein. Das Thema Klimaschutz hob er dabei besonders hervor und forderte alle auf, weiterhin ihren Beitrag dafür zu leisten, erscheine er auch noch so klein. „Ich höre immer, das ist doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber das Bild vom Tropfen auf den heißen Stein ist ja mal ganz falsch […]. Wenn wir täglich handeln und die Zuversicht haben, dass uns das auch gelingt, dann ist das kein Tropfen auf den heißen Stein, sondern ein Tropfen auf den kalten Stein und dann fließen diese Tropfen irgendwann zusammen und dann geschieht das Wunder, das wir genau aus der Politik erwarten können.“
Nach seiner Rede ging der Ministerpräsident wie die Landtagsabgeordneten in den Saal und stellte sich direkt den Fragen der Bürger*innen. Ob nun eingeteilt nach Themengebieten an den vorbereiteten Stehtischen oder einfach mitten im Getümmel, überall entwickelten sich angeregte Gespräche zu den Themen Verkehr, Umwelt- und Klimaschutz, Bildung, Landwirtschaft, Sozialpolitik etc., die wahrscheinlich noch sehr viel länger weitergeführt worden wären, hätte Thekla Walker nicht um 22 Uhr die Veranstaltung mit einem Schlusswort beenden müssen.
Ein durchweg positives Resümee zogen die beiden Leonberger Stadträtinnen Sibylle De Mott und Katharina Staiger. Sehr bürgernah und ohne irgendwelche Formalien habe sich die gesamte Landtagsfraktion direkt den Fragen und der Kritik der Besucher*innen gestellt. So erwarte man das zwar von den Grünen, es sei aber in der heutigen Parteienlandschaft durchaus nicht selbstverständlich. Umso wichtiger und interessanter seien dann solche Bürgerdialoge, um ganz dicht an den Menschen zu sein, für die man ja Politik mache
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