Leonberg rüstet sich für die Elektromobilität

Beitrag im Amtsblatt vom 10.06.2020

von Prof. Ronald Ziegler

 

Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung von der Mobilitätsbeauftragten ein Konzept „Elektromobilität 2030“ vorgestellt bekommen. Dieses ist ein brauchbares Konzept, das für Leonberg in den nächsten 10 – 20 Jahren dazu beitragen kann, den CO2-Ausstoß erheblich zu senken.

Für den Nahverkehr, also zur Arbeit, wenn unbedingt notwendig, für Einkaufsfahrten und Besorgungen sind kleinere rein batteriebetriebene Elektroautos zurzeit eine sinnvolle Alternative. Hier ist die Reichweite nicht ein wichtiges Kriterium, sondern die Lademöglichkeiten zu Hause, in der Firma oder auch beim Einkaufen.

Es ist unserer Fraktion schon bewusst, dass die Batterien ein großes Problem sind. Das Gewicht ist nur das Geringste. Die Rohstoffe und der menschen- und umweltverachtende Abbau ist ein sehr großes Problem. Dazu kommt, dass die Rohstoffe zurzeit nicht mehr aus den Batterien zurückgewonnen werden können, da die Technologie dafür fehlt und die Bindung in den Zellen sehr stark ist. Daher sind kleine Batterien mit der kleineren Reichweite vorzuziehen.

Als Fraktion Grüne setzen wir uns auch für den beschleunigten Ausbau der städtischen E-Mobilität ein. Zum Beispiel bei der Sozialstation oder für Fahrten von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung. Die Nutzung von carsharing – gerade mit Elektrofahrzeugen – vom PKW bis pedelec werden wir ausbauen.

Das von der Stadt vorgesehene Konzept sieht momentan sieben öffentliche Ladestationen vor, diese ergänzen die bisherigen bei Einkaufsmärkten.
Was fehlt, sind Lademöglichkeiten für Mietwohnungen, die Mieter haben zurzeit keine Möglichkeiten ihr  Auto wohnortnah zu laden. Das ist eine dringende Maßnahme der Stadt für die Bürger! Eine klare politische Aussage kommt auch vom Bund und dem Land und diese stellen auch viele Mittel dafür bereit.

Eine politisch gewünschte Erhöhung des Anteils an batteriebetriebenen PKW kann nur durch eine entsprechend hohe Anzahl von Lademöglichkeiten in Wohnnähe erreicht werden.

Wir Grünen fordern daher den Ausbau der Ladeinfrastruktur, als Beispiel möchten wir in Höfingen den geplanten Platz an der Ditzinger Straße, eine Station bei der Strohgäuhalle und mindestens eine Weitere, z. B. im Gebiet der Elsa-Brandstöm-Straße; in der Kernstadt z. B. beim Kino. Auch wünschen wir von den ortsansässigen Firmen Lademöglichkeiten für Mitarbeiter und Bürger zu schaffen, das Land BW stellt dafür 40% Zuschuss bereit.

Ladestationen in Gewerbegebieten fern von Wohnungen oder an den Autobahnausfahrten sind nicht sinnvoll, da keine sonstige Infrastruktur dort vorhanden ist und die Autobahnraststätten und Autohöfe bereits eine gute Möglichkeit bieten..

Für weitere Zukunftstechnologien wie die Wasserstofftechnologie ist die Fraktion der Grünen sehr offen.

 

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