Die Stadtverwaltung Leonberg will sich an dem BMI-Förderprojekt „Leonberg 2040 – Vernetzte Zentren für eine attraktive Innenstadt von morgen“ beteiligen. Die Idee ist, Eltingen, Neue Stadtmitte und Altstadt besser zu vernetzen.
Was bedeutet das konkret?
Das soll die Stärkung und den Zusammenhalt dieser vom Strukturwandel betroffenen Teilzentren bewirken, und zwar nicht nur im Bereich Handel, sondern auch in der Kultur, mit Grünzonen und in der verkehrlichen Erschließung (Fuß-,Rad- und ÖPNV, aber auch Parken). Versprochen wird ein intensiver Zukunftsdialog mit vielen bereits aktiven Gruppen aus der Bürgerschaft, dem Handel usw. Es soll ein „Gründerzentrum“ und „Co-working-Arbeitsplätze“ geben.
Was kostet das?
Geplant sind 470.000,- . Im Falle der Förderung würde das Bundesministerium 75% der Kosten übernehmen, den Eigenanteil von 117.500 will Leonberg aus dem Geldtopf für den Flächennutzungsplan bezahlen, aufgeteilt auf die nächsten beiden Jahre.
Nur heiße Luft?
Nachfrage 1: Haben wir nicht gerade genug solcher schönen Pläne (z.B. zur Optimierung der Verkehrswege in der Innenstadt) in der Mache, aber wenig Personal in der Verwaltung zur Realisierung?
Nachfrage 2: Lässt sich die Stadtverwaltung allzu sehr von Förderangeboten zu immer neuem Aktionismus verleiten?
Nachfrage 3: Das Geld wird überwiegend für „Konzepte“, „Fachstrategien“, „Studien“ ausgegeben – es bleibt wenig für die reale Umsetzung.
Nachfrage 4: Ein ganz real toller Ort für „Co-working“ wäre die Alte Schuhfabrik zwischen Neuer Stadtmitte und Altstadt– ausgerechnet die will die Stadt aber einem Investor übergeben?
Oder echte Chance?
Natürlich ist das Anliegen, die drei Zentren Eltingen, Neue Stadtmitte und Altstadt nicht nur besser zu verbinden, sondern auch strukturell zu stärken, sehr vernünftig. Und natürlich wäre eine breite Beteiligung der Bürgerschaft eine gute Vorbereitung auf die Diskussion zum neuen Flächennutzungsplan. Aber dann darf es nicht bei unverbindlichen Meinungserhebungen bleiben, sondern das Ergebnis muss in die Realität umgesetzt werden. Darauf werden wir dringen. Weit entfernte Jahreszahlen wie 2030, 2040, 2050 haben wir genug gelesen.
Gudrun Sach
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