Rede von Gudrun Sach zum Thema im Gemeinderat am 24.5.22 :
„Über das Grundkonzept „innen vor außen“ sind wir uns einig. In so zentraler Lage kann Planung nicht ohne Konflikte abgehen, und nun brauchen wir den Kompromiss.
Wir reden hier von einem der zentralen Grundstücke in Leonberg, deshalb muss hier eine gewisse Höhe akzeptiert werden, aber deshalb haben wir vor zwei Jahren schon auf einen Kompromiss gedrungen, was diese Höhe angeht – damals ging es um die Grabenstraßenseite. Und der Kompromiss fand sich in einem zurückgesetzten Stockwerk.
Diesmal geht es um die Ostseite zur Burghalde hin und wieder – anders kann es nicht sein – um einen Kompromiss, was die Höhe angeht.
Natürlich brauchen wir einerseits Wohnungen, von denen man vieles zu Fuß erledigen kann, aber die Beschattung der Nachbargebäude ist auch ein wichtiges Thema, das man sorgfältig abwägen muss; deshalb habe ich es im Planungsausschuss angesprochen, weil das nachgereichte „Besonnungsgutachten“ (das eher ein Beschattungsgutachten ist) denn doch ein paar Defizite aufwies und noch aufweist.
Einen Kompromiss müssen wir auch finden zwischen übereilten Entscheidungen einerseits („Hauptsache Wohnungen!“) und sinnloser Verzögerung andererseits. Die Zeit zwischen dem Planungsausschuss vor zehn Tagen, als wir auf erneute Überprüfung gedrängt haben, und dem Gemeinderat heute war aber nun durchaus keine sinnlose Verzögerung, sondern sehr sinnvoll und nützlich.
Diese Kompromisse findet man nicht im Kuschelkurs mit der einen oder anderen Seite, sondern als harte Verhandlungspartner – ich habe wohl gemerkt, dass die KSK not amused war über den erneuten Verhandlungsauftrag in so wenigen Tagen.
Aber ein Kompromiss zeichnet sich nun ab zwischen der wuchtigen Bauweise der KSK und der Forderung der Anwohner, auf´s oberste Geschoss von Gebäude 3, um das es ja geht, ganz zu verzichten.
In einer Stellungnahme hat die KSK sehr konkret erklärt, an der relevanten Ostseite des Gebäudes das oberste Geschoss um 1,34m zurückzusetzen (ähnlich wie an der Grabenstraße) und dabei – wichtig – trotzdem die für bezahlbaren Wohnraum geplanten Flächen nicht zu verkleinern.
Diesen Vorschlag wissen wir zu schätzen; in einem stark verdichteten Innenbereich so zu bauen, dass alle (Bauherrn und Nachbarn) komplett zufrieden sind, ist kaum möglich. Die Bemühungen der KSK erkennen wir an und werden das Vorhaben nicht verzögern, sondern im Sinne der Kompromissfindung zustimmen.“
Resultat der Abstimmung:
Zwar blieben etliche Bedenken, die natürlich auch die grüne Fraktion hat:
-Das Beschattungsgutachten ist nicht völlig rechtssicher,
-für einige Nachbarn werden sich Verschlechterungen ergeben,
-die Festlegung der Kreissparkasse ist ja eher ein Versprechen und könnte z.B.für den (unwahrscheinlichen) Fall eines Verkaufs des Geländes hinfällig werden.
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