Foto: Sebastain Werbke

Junge Menschen im Fokus

Die März-Sitzung des Sozial- und Kultus-Ausschuss hatte ein übergreifendes Thema, ohne dass dies vermutlich bewusst so geplant war: Bei fast allen Tagesordnungspunkten ging es darum, etwas für Kinder und Jugendliche zu tun.

Schon beim ersten Jugendforum wurde von Jugendlichen gefordert, den Skaterplatz am Stadtpark zu sanieren. Nach rund 5 Jahren wurde nun beschlossen, einem Architekturbüro den Auftrag zu erteilen, mit professionellen Planungen zu beginnen.

Im Ezach soll ein Bolzplatz saniert werden. Vor dem Beschluss haben wir die Frage gestellt, ob der vorgesehene Tartan-Belag auch aus ökologischen Gründen erste Wahl sei. Versiegelung statt Sandplatz, Plastikabrieb während der Nutzung, Möglichkeiten zum Recycling zu einem späteren Zeitpunkt – der Baubürgermeister konstatierte, dass man sich hierüber bisher keine Gedanken gemacht habe, aber solche Fragen zukünftig bestimmt im Vorfeld klären würde.

Beim Jugendcafé Siesta muss dringend der Vorplatz neu gestaltet werden, um den Besucher*innen draußen wieder etwas Attraktives anbieten zu können. Es wurde in Aussicht gestellt, dass immerhin dieses Vorhaben bis zum Sommer abgeschlossen sein könnte.

Die Stadtranderholung im kommenden Sommer war ein weiterer TOP. Unser Anliegen ist, möglichst schon 2023 die jetzt beschlossene 2x 1-wöchige Form wieder auf den früheren Zeitraum von insgesamt 4 Wochen zu erweitern.

Nach dem Ausschreibungsdesaster, welches zu untauglichen Geräten führte, standen erneut Raumluftfiltergeräte für Schulen und KiTas auf der Agenda. Mal sehen, ob die dann im nächsten Herbst in den dafür vorgesehenen Räumen stehen werden.

Ob eine zentrale örtliche Großküche für alle Schulen und Kindertageseinrichtungen eine ökologische Variante zur jetzigen Versorgung in Kindertagesstätten und Schulen sein könnte, haben wir die Verwaltung im Herbst gefragt. Unser Anliegen ist es, die teilweise sehr langen Transportwege tiefgekühlter Portionen quer durchs Land zu vermeiden und idealerweise mit regionalen Lebensmitteln eine qualitative Ernährung von Hunderten Kindern (Stichwort: Anspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026) zu gewährleisten. Für die weiteren Überlegungen haben wir jetzt eine sehr gute Grundlage.

Schließlich war noch die Neufassung der Vereinsförderrichtlinie Diskussionsthema (sie stammt aus dem Jahr 2004). Schon Anfang 2019 hatte die damalige grüne Fraktion angesichts sich häufender Unklarheiten zwischen Stadt und Vereinen auf eine Überarbeitung gedrängt. In den letzten Monaten wurde nun in einer gemeinsamen Projektgruppe zwischen dem im Rathaus zuständigen Amt, den Stadtverbänden Kultur und Sport sowie Vertreter*innen aller Fraktionen und Gruppen ein Papier erstellt, das hoffentlich wieder mehr Klarheit schafft. Die Richtlinie betont die Förderung der Vereins-Jugendarbeit. Außerdem konnten wir erreichen, dass speziell für klimarelevante Maßnahmen bei Sanierung u. ä. höhere Zuschüsse in Anspruch genommen werden können.

Zusammenfassend haben wir an diesem Abend Investitionen von rund 500.000 Euro beschlossen. Andererseits haben die Drucksachen auch gezeigt, dass Stadtverwaltung und Gemeinderat immer wieder viel zu viel Zeit brauchen, bis ein Beschluss gefasst ist. Besonders für diese Zielgruppe eine gefühlte Ewigkeit. Manche der Ideengeber*innen sind am Ende schon zu alt, um von der Umsetzung noch profitieren zu können.

Sebastian Werbke

 

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