Im Sozial- und Kultusausschuss wurde turnusgemäß über die Situation unserer drei Museen in den letzten drei Jahren berichtet: Das Stadtmuseum in städtischer Regie in Keplers Lateinschule in der Altstadt; in Warmbronn das Christian-Wagner-Museum sowie das Bauernhaus-Museum in Gebersheim, beide ehrenamtlich betrieben durch Vereine.
Neben diesen drei im Bericht der Stadtverwaltung erwähnten Einrichtungen sollte auf jeden Fall noch die ebenfalls ehrenamtlich betreute KZ-Gedenkstätte im einstigen Autobahntunnel In diesem Zusammenhang erwähnt werden.
Alle Museen sind nach Darstellung der Stadt „Orte des Wissens und Lernens, der sozialen und kulturellen Identität, des Bewahrens und des gesellschaftlichen Diskurses“. Deshalb muss es uns ein Anliegen sein, diese Angebote nicht nur offen zu halten, sondern entsprechend dem Stand der Technik und der Erkenntnisse aktuell, vernetzt, attraktiv und abwechslungsreich.
In Warmbronn wurde in den letzten Jahren mit ebensoviel Engagement wie Expertise das Christian-Wagner-Haus dem heutigen Stand der Museumspädagogik angepasst. Vortragsveranstaltungen wurden zudem digital angeboten, wodurch eine Reichweite weit über Leonberg hinaus erzielt werden konnte (interessanter Artikel dazu in der LKZ vom 19./20.11.22).
Auch im Stadtmuseum wird kontinuierlich daran gearbeitet, die heutigen Anforderungen und Erwartungen an ein Museum zu erfüllen, die je nach Altersgruppe natürlich sehr unterschiedlich sind. Für diesen Anpassungsprozess waren die Corona-bedingten Schließzeiten Fluch und Segen zugleich. Der Zeitraum wurde genutzt, um für das Jubiläums-Jahr den Kepler-Raum komplett neu zu gestalten. Nun soll das speziell für die Grundschulklassen relevante Thema Vor- und Frühgeschichte in Angriff genommen werden. Und dann werden Räume zu Schelling, Herzogin Sibylla und Katharina Kepler folgen.
Wir Grünen haben für die Haushaltsplanung 2023 einen Antrag gestellt, dass mit entsprechenden finanziellen Ressourcen die Sicherung der Zukunft des Bauernhaus-Museums angegangen werden kann. Das Haus muss endlich wieder in einen Zustand versetzt werden, in dem es für Besucher*innen zugänglich ist. Gebersheim braucht dieses Museum nicht zuletzt als Zentrum seiner örtlichen Identität. Ein Zelt im Garten kann keine Dauerlösung sein.
Die Museen in Leonberg sind also nicht irgendwelche angestaubten Häuser, wo altes Glomb gelagert wird. So ganz nebenher ist das Stadtmuseum auch beliebter Ort für barrierefreie Trauungen und Teil der langen Kunstnacht LaKuNa, die regelmäßig im Frühjahr Hunderte Besucher:innen in die Altstadt lockt. Unsere Museen sind eine freiwillige Leistung der Stadt, die aber fester Bestandteil unseres kulturellen Lebens sind und unsere Tradition für die Zukunft bewahrt und erfahrbar macht.
Sebastian Werbke
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